Mein erster Eintrag - eine Herzensangelegenheit
Hallo alle miteinander! :)
Mein Name ist Patricia und ich bin 17 Jahre alt. Was ich hier mache? Ich bin neu hier und habe vor 3 Tagen den Entschluss gefasst, mir einen Blog anzulegen. Vor 4 Tagen hätte ich das noch nicht erwartet.. Im allgemeinen, hätte ich auch nicht gedacht, überhaupt mal einen Blog zu erstellen. Doch jetzt habe ich es getan - einer Herzensangelegenheit wegen.

Für manche wird diese Herzensangelegenheit vermutlich nicht plausibel, sondern vielleicht sogar unverständlich klingen, aber mir persönlich ist es sehr wichtig, zu diesem Thema meine Gedanken aufzuschreiben und zu veröffentlichen, denn manche von euch da draußen können mich eventuell verstehen. Und von euch meine ich gerade besonders die Fußball- bzw. BVB-Fans.

Dieser Blog soll auf keinen Fall nur eine Website über den sehr beliebten Ballsport sein, nein. Was genau das werden soll, weiß ich, um ehrlich zu sein, noch gar nicht. Diese Idee, das hier zu starten, kam mir aufgrund des Themas, welches ich gleich weiter erläutern möchte. Und, um nochmal ehrlich zu sein, weiß ich auch noch gar nicht, ob der Blog dann nach diesem ersten Eintrag überhaupt weitergeht, who knows.. Auf jeden Fall starte ich dieses kleine Projekt für mich jetzt hier und ich hoffe, euch gefällt das hier genauso wie mir und ihr habt so viel Spaß wie ich! (..und natürlich konnte ich mich selbst in der Einleitung nicht kurzfassen! Sorry! :D)
LET'S GO! :)

Komm ich nun also zu besagter Herzensangelegenheit: ich, Patricia, 17 Jahre, bin BVB-Fan von Kopf bis Fuß (danke Papa für deine gute Erziehung!). Dieser Verein schafft es, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und mein Herz, wenn die Mannschaft auf dem Platz ist oder ich mal im Stadion bin, schneller schlagen zu lassen. Der Ballspielverein ist (m)eine Leidenschaft. Borussia schafft es, mich glücklich, aber auch manchmal traurig zu machen.

Mein erster Blogeintrag handelt von einem eher solchen traurigen Thema, welches in Beziehung mit Dortmund steht.

Wir schreiben Mittwoch, den 15.04.2015. Ich verbringe gerade die zweite große Hofpause mit einigen meiner Freunde im Raum, als ich plötzlich eine Whatsapp-Nachricht von Paula geschickt bekomme. Sie sendete mir einen Screenshot von einem Onlineartikel, in dem von Jürgen Klopps Rücktritt berichtet wurde. Mir wurde schlecht, als ich das las. "Nein, das darf nicht sein!", waren meine Gedanken, die ich noch im selben Moment laut aussprach.
Ich musste dann zum Kunstunterricht und fühlte mich in das Jahr 2013 versetzt, als ich auch in der Schule von einem, damals für mich sehr erschütternden, Wechsel eines Spielers von Borussia Dortmund weg, hörte. Jedoch ist der Rücktritt von unserem Trainer, für mich persönlich, um einiges schlimmer und weniger verarbeitbar. Ich twitterte mir in Kunst meine Gedanken, meine Angst und meine Gefühle heimlich von der Seele.

https://twitter.com/paaaatibe/status/588275800761364480

7./8. Stunde Mathe - gleich noch ein Grund zum Weinen. Während dieser Doppelstunde kreisten meine Gedanken weiterhin nur um Klopp, den Rücktritt und den BVB. Wie sollte es denn ohne ihn weitergehen? Ich konnte mir das alles absolut nicht vorstellen. Und ich wollte es auch nicht.

https://twitter.com/paaaatibe/status/588296065251680256

5-Minuten-Pause zwischen den beiden Mathestunden und es wurde traurige Gewissheit: Kloppo geht und verlässt den Ballspielverein nach 7 Jahren. Ich konnte es nicht fassen und war mental schon irgendwie am Boden. Dann endlich Schulschluss. Ich kam zu Hause an, warf förmlich meine Sachen in die Ecke, aß etwas und durchstöberte ganz Twitter und die BVB-App. Meine Tränen flossen. So traurig war ich wohl schon lange nicht mehr. Diese traurigen Neuigkeiten hauten mich um. Ich weinte und weinte und vermutlich können das viele nicht nachvollziehen, es sei ja "nur ein Verein", "nur ein Trainer" und es ginge ja "nur um ein Spiel".
Ja, vielleicht ist es so, aber für mich ist es mehr. Wie schon in meiner Einleitung beschrieben, ist das alles größer und bedeutender für einen Fan. Und genau das ist der Grund, warum das Ganze so verdammt weh tun kann. "Echte Liebe" kann weh tun und tut halt manchmal auch weh. Verdammt, Jürgen! Wieso?

Liebeskummer. Aber richtig.

Die Gründe waren in gewisser Weise plausibel und nachvollziehbar, denn diese Saison verlief.. nun ja "nicht gut" und jeder, nur ein bisschen realistisch denkende BVB-Fan, wusste, dass Kloppo irgendwann geht. Nur dieses 'irgendwann' kam irgendwie zu früh.

"Zuerst wollte ich, dass diese Saison schnell endet. Mittlerweile will ich, dass sie niemals aufhört."

Am darauffolgenden Freitag fuhren meine Eltern mit mir und einer Freundin nach Dortmund. Wir hatten nach langer Zeit mal wieder Karten für ein Heimspiel ergattern können. Es war also der direkte Freitag nach der Bekanntgabe.

Wir gewannen das Spiel, die Fans waren mal wieder großartig und zum Ende des Spiels schallten dann doch scheppernde "JÜRGEN KLOPP! JÜRGEN KLOPP!"-Gesänge durch das Westfalenstadion. Vorher haben sich alle, wie von Klopp gewünscht, auf die Mannschaft und das Spiel konzentriert und alles für die 3 Punkte gegeben.
Danach hatte ich ein unglaubliches Glück: ich habe tatsächlich, zusammen mit einigen anderen Fans, Jürgen Klopp zufällig am Spielfeldrand angetroffen.
Aber von vorne: wir standen in der Tiefgarage und warteten, ob wir eventuell noch einige Spieler sehen und nach Autogrammen fragen können. Plötzlich kamen zwei Frauen zu den unterirdischen Parkplätzen und zeigten völlig aufgedreht Bekannten von sich ihre Trikots. Dort hatten sie eine Unterschrift. Sie meinten: "Wisst ihr von wem das ist?! Klopp! Der Klopp ist am Spielfeldrand!".
Natürlich rannten einige gleich los und ich muss gestehen, dass ich, obwohl ich das sonst wirklich nie mache, auch lossprintete. Beim Spielfeldrand angekommen stand unser Trainer dort tatsächlich (ich hatte, während wir gerannt sind, immer meine Zweifel geäußert, da es sich ja hier um eine, entschuldigt diesen Ausdruck, Verarsche handeln könnte). Doch nein. Da stand dieser Mann auf einmal vor mir, wegen dem ich in den vorherigen Tagen einige Tränen verdrückt habe. Alles war sehr friedlich und harmonisch. Die Leute, die schon ein Autogramm von oder ein Foto mit ihm bekommen haben, machten Platz für die anderen Fans, die noch nicht die Chance hatten. So war also der Weg frei und auch die Security ließ uns durch.
Es bildete sich eine kleine Menschentraube um ihn und er unterschrieb im Kreis auf allen Trikots, so auch auf meinem. Da ich natürlich meine Handykamera geöffnet habe, um Fotos von ihm zu schießen, hatte ich mein Samsung direkt in der Hand. Ich habe aber vor lauter Aufregung gar nicht darauf geachtet, welche Kamera (Front- oder Rückkamera) "an" ist.
Jürgen unterschrieb bei mir, schaute nach unten auf mein Trikot und, zu meinem großen großen Glück, war meine vordere Kamera geöffnet. Er schaute auf einmal, genau wie ich, direkt dort rein und lächelte. Ich nahm also mein Handy nach oben und drückte ab. Jedoch habe ich es so schnell nicht geschafft, die "Selfie-Funktion" auszuschalten, die eine verwacklungsreduzierende Wirkung hat. Deshalb verarbeitet das Bild länger als normal.
Ich drückte also ab, Klopp blieb stehen, ging aus dem Bild raus, sah aber im gleichen Moment noch, dass das Bild länger verarbeitet und kam wieder ins Bild rein. Mein Herz rutschte mir da richtig in die Hose. Aaaaaaaaaaber, ich hatte dann doch ein Bild mit dieser lebenden Legende.

Ich bedankte mich bei ihm und machte auch Platz für andere Fans. Eine Frau sagte noch zu ihm: "Sie sind der beste Trainer! Für immer. Ich musste am Mittwoch wirklich ein paar Tränen verdrücken. Sie sind hier immer herzlich willkommen. Ich hoffe, Sie kommen irgendwann wieder zu uns zurück.", Kloppo antwortete: "Danke. Sehr, sehr gerne.".
Und wieder musste ich weinen. Vor Glück und vor Traurigkeit, dass diese wunderbaren, aufregenden 7 Jahre nun bald ein Ende finden. Diese Vorstellung macht mich auch jetzt noch ziemlich fertig.

Und nun bin ich wirklich beim Thema dieses Blogeintrags angelangt: ich möchte mich bei Jürgen Klopp bedanken. Bedanken für eine unfassbar tolle Zeit mit ihm beim BVB. Er war der Trainer bei meinem ersten Heimspiel in Dortmund. Er war der Mann, der, egal wie scheiße es lief, es schaffte einen wieder aufzubauen, zu motivieren und einem das Gefühl zu geben, dass alles möglich sei und wieder gut wird, solange man nie aufgibt, immer wieder aufsteht und weitermacht. Diese Mentalität passt einfach so gut zu Dortmund, zu der Borussia, zu dem gesamten Ruhrgebiet. Jürgen Klopp traf IMMER die richtigen Worte, auch wenn sie manchmal etwas härter erschienen. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und ist ehrlich, wie kein Zweiter.
Es klingt vielleicht komisch, aber, auch wenn seine Pressekonferenzen sich so gut wie immer auf Fußball bezogen haben, konnte man aus seinen Reden dort so viel (für's Leben) lernen. Ich weiß gar nicht, wie oft mir seine Worte, Weisheiten, Gedanken und Ansichten schon geholfen und mich zum Lachen gebracht haben. Seine Zitate sind Zitate für die Ewigkeit!
Aber nicht nur diese Interviews machen ihn zu einer lebenden Legende in schwarzgelb. Auch seine Sprints, Jubelläufe und -attacken, Grimassen, Torjubel, Sprünge, Mimiken und Gesten und die gesamte Person 'Jürgen Klopp' machen ihn in Dortmund unsterblich.

https://twitter.com/WestIce3/status/593164513677041666

Dortmund und Klopp? Das passt wie Arsch auf Eimer. Jürgen lebt den Fußball und in Dortmund lebt der Fußball.

Als die Borussia 2013 in Wembley ganz unglücklich das Champions League Finale verlor, am nächsten Tag jedoch im heimischen Stadion von ca 20 000 Fans empfangen und wie Sieger gefeiert wurde, sagte der Kommentator einen Satz, den ich mir bis heute gemerkt habe: "Und dieser Mann hat eine Kraft, eine Ausstrahlung.. Wenn er jetzt hier alle auffordern würde, zu Fuß nach München zu laufen und diesen Pokal eigenhändig hierher zu holen, würden ihm alle folgen.".

Klopp ohne Dortmund? - Das geht nicht.
Dortmund ohne Klopp? - Erst recht nicht.
Und doch muss es jetzt gehen bzw. wird er jetzt bald gehen. Auch, wenn es schwer fällt.

"Es ist toll, dass er Teil dieser [BVB] Familie ist!", sagte Neven Subotic. Es fühlt sich an, als würde das Familienoberhaupt nun gehen. Als lasse die Löwenmama ihre jungen wilden Löwenkinder zurück.
Da fehlt ein Teil, aber was bleibt sind 7 unglaubliche Jahre, an die sich ein jeder von uns auf ewig gerne zurückerinnern wird. Wir haben Triumphe gefeiert, zusammen gelacht, wir standen zusammen unten und teilten uns das Leid. Und immer ging es weiter, denn mit Klopp hatte man das Gefühl, dass es irgendwann wieder bergauf geht und außerdem ist ja da noch er selbst, der immer einen Plan hat.

Mir fällt es schwer, mir das alles ohne ihn vorzustellen. Ich begreife das noch nicht ganz, aber in weniger als zwei Wochen ist es dann schon real.

Die nächsten 14 Tage werden für alle Borussen unglaublich intensiv und emotional. So oder so werden Tränen fließen: das erste Mal schon am kommenden Samstag beim letzten Heimspiel für Klopp. Diese Verabschiedung wird heftig.

https://twitter.com/einmalteduerr/status/588332306458378242

Und das zweite Mal wird dann, egal ob wir das DFB-Pokalfinale gewinnen oder nicht, am 30. Mai, nach seinem wirklich letzen Spiel als Trainer für Borussia Dortmund, sein.
Bei der Pressekonferenz zu seinem Rücktritt äußerte er seinen letzten Wunsch: noch einmal aus guten Grund auf'm Lastwagen um den Borsigplatz fahren und feiern.

Lasst uns unserem Trainer diesen Wunsch, diese Herzensangelegenheit erfüllen und in den letzten beiden Spielen für ihn alles geben und ihm für diese verdammt geilen 7 Jahre ganz ganz groß DANKE sagen! Das hat er sich, das haben wir uns alle verdient.

Beim Schreiben dieser Worte, beim daran Denken an seine Verabschiedung, sowie die Zeit, die ohne ihn folgt, habe ich schon wieder Tränen in den Augen.

Goodbye my lover, goodbye my friend..

Für dich Kloppo und danke für alles.

https://www.youtube.com/watch?v=b7nPHaL5uzs